Sonntag, 7. September 2014

Styroporschneider Teil 1

Für das Dämmen unserer Fassade benötigten wir einen Styroporschneider. Natürlich gibt es so etwas auch zu kaufen, diese sind jedoch mit 300-500€ recht teuer. Zur Verwendung kommt hier ein Widerstandsdraht, der sich aufheizt und so die Dämmplatten schneidet. Aufgebaut ist der heiße Draht in etwa einer halben Stunde.

Aus Gründen der Sparsamkeit, habe ich zu Beginn ein billiges Gerät gekauft, welches aber nicht anständig funktioniert. Nur äußerst mühsam schneidet es durch die 16cm starken EPS-Platten.

Nun aber zum Eigenbau.

Technische Eigenschaften

Wie schon erwähnt, schneidet sich ein durch elektrischen Strom aufgeheizter Draht durch die Dämmplatten. Der Draht meiner Maschine ist 1,05m lang, damit die Platten auch längsseitig durgeschnitten werden können. Auf dieser Länge sollten etwa 100-200W "verheizt" werden.  Da ich ein 24V-Netzteil verwende, ist ein Draht mit ca. 5 Ohm/Meter ideal. Ebenfalls sollte der Draht mindestens 0,5mm Durchmesser haben. Zu dick darf er aber auch nicht sein, da sonst mehr Leistung benötigt wird. Erhältlich ist der Widerstandsdraht im Elektronikfachhandel (Conrad,..) oder man wickelt so wie ich einen Leistungswiderstand ab. Das Netzteil ist so eingestellt, dass man 150W am Draht hat.

Aufbau

Aus dem Physikunterricht wissen wir, dass sich Gegenstände bei Erwärmung ausdehnen und bei Abkühlung wieder zusammenziehen. Das gilt natürlich auch für den heißen Draht. In meinen Fall hält ein defekter Gasdruckdämpfer das schneidende Element unter Spannung, welcher von einer Traktortür stammt. Dieser drückt nur, hat aber keine dämpfende Funktion mehr, welche hier aber ohnehin nicht benötigt wird.
Der Schneider besteht aus einem festen und einen schwenkbaren Arm. Für die Arme habe ich Reste aus dem Alteisen verwendet. Ein U-Profil und eine alte Hutschiene kommen zum Einsatz.













Am linken Bild ist der bewegliche und am rechten Bild der starre Teil. Zwischen Gasdruckdämpfer und den Armen muss ein elektrisch nichtleitendes Material sein, da sonst ein Kurzschluss entstehen könnte. Ich habe hier eine Holzleiste eingesetzt. Damit der Dämpfer und die Holzleiste nicht knickt sind diese mit zwei Winkeln fixiert.


Die Befestigung des Drahtes habe ich mit einer Öse realisiert.
 Die "Elektrik" ist eher einfacher ausgeführt. Als Übergangsstück zum Kabel habe ich eine simple Blockklemme verwendet. Kontaktiert wird das U- Profil bzw. die Hutschiene, welche dann den Strom auf den Draht weiterleitet.
Anscheinend funktioniert der Styroporschneider hervorragend, da er schon etliche Male ausgeborgt wurde.
Zur Schneidevorrichtung gehts hier


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