Mittwoch, 23. Mai 2018

DIY Smart Home Wetterstation

Schon seit langem suche ich nach einer Wetterstation, die ich auch von unterwegs abfragen kann. Über Umwegen bin ich zu einer sehr günstigen und einfache Lösung gekommen, welche mit nur 30 € für zwei unabhängigen Sensoren zu Buche schlägt.
Zu Weihnachten hatte ich mir die Netatmo Wetterstation geleistet, mit der ich eigentlich auch recht zufrieden war. Nur erlaubte ich mir einmal den Regensensor außerhalb der Funkreichweite zu bringen, und schon verweigerte das komplette System eine erneute Kopplung mit dem externen Sensor. Der Regensensor wurde reklamiert und ausgetauscht, kam aber schlussendlich zum selben Ergebnis. Wahrscheinlich lag es an der Haupt-Station. Ich wollte aber nicht riskieren, beim nächsten Batteriewechsel vor demselben Problem zu stehen und keine Garantie mehr zu haben. Darum habe ich alles wieder zusammen gepackt und als defekt zurück geschickt.
Die Bewertungen auf Amazon waren auch nicht rosig, was auch meinen Erfahrungen entspricht. Ich kann die Netatmo Wetterstation daher nicht weiter empfehlen.

Sonoff

Sonoff ist ein chinesischer Hersteller, welcher Smart Home Produkte vertreibt. Diese sind im Gegensatz von vielen anderen Herstellern auch recht günstig zu erwerben. So kostet ein WLAN-fähiger Temperatursensor mit Schalter ca. 15€. Zugegeben, haben die Sonoff Schalter auch keine guten Kritiken, da ich diese aber nur zum Messen und nicht zum Schalten verwende, werde ich damit schon klar kommen.
Zusätzlich funktionieren diese Sonoff auch mit Amazon Alexa und mit Google Home.
Ein weiterer Vorteil stellt der verwendete Mikroprozessor dar, welcher wie ein Arduino programmiert werden kann (ESP8266). Arduino Prozessoren und Leiterplatten werden sehr gerne von Hobby-Bastler, in technischen Schulen aber auch von Entwicklungsabteilungen verwendet. Dementsprechend groß ist auch die Community im Internet, welche zu jedem Problem meist auch eine Lösung bereitstellt.
Werde ich daher nicht Glücklich, weil mein Sonoff permanent Kontakt mit China hat, überlege ich die Geräte um zu programmieren. Der Kontakt mit dem chinesischen Server ist nämlich der übliche Weg der Smart Home Produkte. Der Sensor schickt seine Daten nach China und von dort wird es an mein Handy gesendet. Retour nimmt es den gleichen weg.
Schön ist auch, dass es bereits eine fertige Software (Tasmota) für die Sonoff Schalter gibt, welche nicht permanent nach Fernost telefoniert. Vielleicht werdet ihr in Zukunft mal davon hier lesen. Aktuell habe ich meine Sensoren 3 Wochen in Betrieb, ohne auch nur einen Problem. So ein Teil in meiner Heizung einzusetzen wäre mir aber zu riskant.
Sonoff TH16 oder TH10
Der TH16 unterscheidet sich lediglich im Schaltstrom vom TH10, welcher bei meiner Aufgabe völlig egal ist, warum auch zum TH10 gegriffen werden kann.
Die Sonoff werden im übrigen mit normalen 230V Strom aus der Steckdose betrieben, was einen Batteriewechsel überflüssig macht.

Sensoren

Sonoff bietet für die 3 Sensoren an, welche via Klinkenstecker an die Seite der Basiseinheit gesteckt werden können.
1. Wasserdichter  Temperatursensor DS18B20 (Wasserdicht, -55 bis +125°C)
2. Temperatur eine Luftfeuchtesensor AM2301 (-40 bis +80±0,5°C; 0-99,9±3%RH)
3. Temperatur eine Luftfeuchtesensor Si7021 (angeblich genauer)

Außensensor

Da mein Außensensor eigentlich geschützt vom Regen ist, hätte ich auch den AM2301 (nicht Wasserfest)  verwenden könne. Die Luftfeuchte draußen interessiert mich aber nicht und ich wollte
auch mal den DS18B20 probieren.

Montage des Sensors auf das Fenster mit der Katzenklappe:










Damit die Nähe des Fensters und der warme Keller den Temperatursensor nicht stark beeinflussen, habe ich diesen etwas entfernt vom Fenster montiert.

Innensensor

Als Innensensor verwende ich den AM2301.
Somit wird neben der Temperatur auch die Luftfeuchtigkeit gemessen. Mit doppelseitigem Klebeband habe ich diesen an die Netzwerksteckdose im Gang zentral im Haus montiert (über dem gelben und grauen Kabel).









Eine Netzwerksteckdose hat im Gegensatz zu einer 230V Steckdose keine Eigenerwärmung.

Eine Alternative für den Innensensor wäre das Sonoff SC, welcher der Netatmo Inneneinheit schon recht nahe kommt. Allerdings soll die Qualität nicht entsprechend sein. So wird für Luftfeuchte und Temperatur ein DHT11 Sensor verbaut, welcher sehr ungenau sein soll. Noch dazu hat die Software ein paar Fehler (Bugs). Eventuell wird das Teil mit Tasmota und anderen Sensor brauchbar. Ich werde berichten.....

App

Zum Ablesen der Temperatur und Feuchte benötigt man ein Smartphone oder Tablet mit Android oder IOS. Für Windows gibt's meines Wissens noch keine Anwendung, mit der sich die Sensoren steuern oder ablesen lassen.
Im App-Store einfach nach einer App mit den Namen eWeLink suchen und installieren
Start der App

Nach dem Starten werden alle Sonoff Schalter und Sensoren die eingelernt wurden angezeigt. Schade, dass man bei dieser Ansicht nicht gleich die aktuelle Temperaturangezeigt bekommt :-(
 Aktuell besitze ich 2 Sensoren.














Links der Innensensor mit Luftfeuchte und rechts der Außensensor nur mit Temperatur.
Das Ganze funktioniert selbstverständlich auch außerhalb des eigenen Heimnetzes und theoretisch sogar weltweit.

Da alles so reibungslos funktioniert plane ich mir noch weitere Sonoff Sensoren zuzulegen. So will ich noch einen TH10 mit AM2301 in der Werkstatt und im Keller anbringen.

Außerdem will ich auch noch ein Experiment starten und die Tasmota Software auf die Sonoff's programmieren. Teuer sind sie ja zum Glück nicht.



5 Kommentare:

  1. ....da bin ich ja schon auf weitere Berichte gespannt \O/

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  2. Ich bin auch interessiert wie das klappt... Hast du inzwischen Erfahrungen? Viele Grüße aus dem Hotel in Schenna

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    1. Ich bin mittlerweile auf Tasmota umgestiegen, kann aber nach 2 Monaten Nutzung im Originalzustand nichts schlechtes berichten. Tolles Hotel übrigens, allerdings sehr weit weg von mir....

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  3. Hört sich gut an. Da ich im Keller schonmal probleme mit Frost hatte, überlege ich mir sowas auch. Da würde mich ein Langzeittest dann auch interessieren!

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    1. Bei so einer Anwendung wirst du damit überhaupt keine Probleme haben. Da sollte es ja egal sein, wenn ein paar Sekunden verzögert geschalten wird. Ein Kollege von mir steuert seine Poolpumpe damit...völlig problemlos.

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