"Is ja druckimpräniert" oder "Lärche hält das schon aus" ist in diesem Zusammenhang immer wieder zu hören.
Für jene die sich mehr als 5-7 Jahre an ihrer Schaukel erfreuen wollen, schreibe ich hier ein Tutorial wie es richtig gemacht wird.
Das wichtigste ist, dass kein Holz den (Erd)Boden berührt, und so die dort herrschende Feuchtigkeit sprichwörtlich aufsaugt. Genau diese Feuchtigkeit lässt dann das Holz von innen her faulen. Eine Druckimpränierung verzögert natürlich den Prozess, ist aber keine Dauerlösung.
Viele Hersteller versprechen bei imprägnierten Fichten- oder Kiefernholz lange Lebensdauer auch ohne Anstrich. Da ich aber gebrauchte, ca. 5 Jahre alte, unbehandelte Spieltürme und deren Zustand gesehen habe, rate ich dringend dazu diese mit einer Lasur zu streichen. Besteht das Gerüst aus Lärche kann jedoch drauf verzichtet werden.
In meinem Fall soll ein Spielturm mit Schaukel aufgestellt werden. Hier ist es ratsam zuerst den Turm auf zu stellen und danach die Schaukel anzupassen.
Da beim Schaukeln die komplette Konstruktion sich nicht vom Boden lösen sollte, raten die meisten Hersteller das Spielgerät ein zu betonieren. Das sollte man auch wirklich tun und gleich passende Bodenanker mit bestellen.
Damit die Position der Anker festgestellt werden kann, muss zuerst der Spielturm aufgebaut werden. An den tragenden Säulen werden danach diese verzinkten Eisenteile angeschraubt.
Mit Schrauben kann dann deren Position im Erdreich markiert werden
Mit den Riffelungen des Bleches im oberen Bild verankert sich das Metall fest im Beton.
Die fleißigen Väter/Opas graben anschließend an den markierten Stellen die Löcher per Hand. Richtige Männer und Heimwerker leisten sich, so wie ich, einen benzinbetriebenen Erdbohrer, mit dem binnen kürzester Zeit der komplette Garten wie Schweizer Käse durchlöchert werden kann (Durchmesser 15cm).
Sind die Löcher gebohrt kann der Spielturm darüber positioniert werden. Es sollte drauf geachtet werden, dass jegliches Holz etwa 5cm Abstand zum Boden hat. Ebenfalls sollte die die Wasserwaage angehalten werden und notfalls mit Distanzhölzern o.ä. korrigiert werden
Als nächstes wird Beton angemischt, wobei wahre Männer wiederum zum Rührwerk greifen und nicht mit der Hand mischen. Beim Beton kann zur günstigsten Variante gegriffen werden, welche etwa mit 3-4€/40kg in jedem Baumarkt erwerbbar sind.
Mit dem angemischten Beton werden nun die Löcher aufgefüllt und verdichtet. Minimalisten stochern dazu mit dein Holzstück lieblos im Beton herum, währen wiederum echte Kerle zum Flaschenrüttler greifen.
Bei der Tischplatte aus Beton hatte ich ja schon erklärt, dass Beton keinesfalls mit zu viel Wasser angemischt werden soll, da es sonst zu Frostschäden kommen kann. Um zu veranschaulichen, was ein Betonrüttler mit dem trocken angemischten Beton anstellt, habe ich ein Video hochgeladen.
Zuerst werden die Positionen der Löcher ermittelt und gebohrt.
Hier habe ich die Flachanker allerdings erst beim Positionieren übern den Löchern angeschraubt. Da ich hier nicht gewinkelte Anker verwendet habe, hätten sich diese vorher verbiegen können.
Mit Sägeböcken, Kanthölzern und Einhandzwingen wurde die Schaukel in Waage und gerade zum Spielturm ausgerichtet.
Nun kann der Beton auch hier eingefüllt und verdichtet werden.
Es sollte mindesten 24 Stunden vergehen, bevor die Schaukel sachte benützt werden kann, bzw. so wie in meinem Fall mit den finalen Arbeiten fortgefahren werden kann.
Eine volle Belastung sollte erst nach einer Woche stattfinden.
Wie man sieht liefert dieses Kinderspielzeug auch genug Argumente für neues Werkzeug. Das ist ja im Prinzip auch nur Spielzeug, nur eben für Papa :-)
Den Bericht hätte ich vor 20 Jahren gebraucht.... Jetzt sind meine Kinder gross...
AntwortenLöschenSehr gut beschrieben
Danke! Vielleicht kannst Du's ja für die Enkelkinder brauchen ;-)
LöschenJa, wenn ich noch ein paar Jahre warte kann das die Lösung sein :-)
LöschenBezüglich Feuchtigkeit kann ich einen digitalen Feuchtesensor empfehlen!
AntwortenLöschenHallo Stefan,
AntwortenLöschenvielen Dank für diese tolle bebilderte Anleitung.
Ich habe unsere Schaukel mit eindrehbaren Bodenankern befestigt - ging auch sehr gut.
Um die Punktfundamente zukünftig wieder besser entfernen zu können, kann man sehr gut ein Stück Regenrohr nehmen.
Gruß,
Marcel
Ja, aber mit den eindrehbaren Bodenankern hätte ich keinen Erdbohrer bekommen... verstehst du? ;-)
LöschenJa sogar sehr gut ;)
LöschenEs ist ja nicht so, als ob ich das nicht kennen würde!
Super Anleitung, daran kann man sich super orientieren. Mitte August müssen wir auch ein recht großes Klettergerüst samt Schaukel aufbauen
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