Samstag, 9. Januar 2016

Metallbandsäge Bernardo EBS 115 - 400V

Wer viel mit Metall arbeitet wird früher oder später über eine Metallsäge nachdenken. Darum habe ich mir vor etwa 4 Jahren, als ein größeres Metallprojekt in Planung war, eine Metallbandsäge zugelegt. Von einem Kollegen wurde mir die Bernardo EBS 115 - 400V empfohlen, welche ich mir auch kaufte. Aus dem Projekt ist leider nichts geworden, aber die Säge ist geblieben.

Von der EBS 115 gibt es zwei Versionen: eine 230V und eine 400V Variante. Wer die Anschlußmöglichkeit hat, sollte, so wie ich, zur 400V Version greifen, da diese in der Regel mehr Drehmoment besitzen.

Diese Metall Bandsäge wird wahrscheinlich auch leicht abgewandelt unter anderen Label verkauft, es sieht zu mindestens optisch danach aus (wie zB BS115 von Holzmann oder Güde MBS 115).

Technische Daten:

Schnittbereich 90°:                100x150mm
Schnittbereich 45°:                76x115mm
Motorleistung:                       370W
Schnittgeschwindigkeiten:     20, 29 oder 50m/min. je nach Einstellung
Gewicht:                                62kg

Wie auf den Bild zu sehen habe ich die Säge am Werkstattwagen platziert. Die Bernardo wird zwar mit einem Untergestell geliefert, ich hatte aber wenig Vertrauen in dieses dünne Blech.

Obwohl die 370W Motorleistung nicht nach viel klingen, ist die Maschine ausreichen motorisiert. Einen Abfall der Drehzahl konnte ich selbst bei viel Druck aufs Werkstück nicht erkennen und beim Dauersägen wird der Motor gerade mal handwarm. Für diese Leistung ist dieser auch von den Abmessungen sehr groß. Das spricht für Langlebigkeit. Da es sich um eine Asynchrondrehmaschine (Käfigläufer) handelt, ist die Geräuschentwicklung dementsprechend gering.

Sägebandführung

Das Sägeband läuft zwischen zwei Rollen, wobei Eine angetrieben wird. Bei der anderen Rolle kann der Neigungswinkel eingestellt werden, welcher das Band auf Schiene hält.
Eine Abdeckung verhindert, dass man sich die Finger zwischen Sägeband und Rollen quetschen kann. Ist diese Abdeckung geöffnet, verhindert ein Schalter die Arretierung des AUS-EIN Schalters. Der Motor läuft somit nur mehr, wenn der Hauptschalter gedrückt und gehalten wird.















Die Bandführungen (eine links und eine rechts) sorgen dafür, dass das Sägeband gerade durchs Werkstück läuft. Die Führungslager, die auf den Führungen verschraubt sind können ebenfalls an die Sägebanddicke angepasst werden. Diese sind aber von Werk aus gut eingestellt, und ich habe diese noch nicht neu justieren müssen. Zwischen Sägeband und Lager dürfen maximal 0,1mm Spiel sein.














Damit das Sägeband nicht von seinen Rollen springt, muss die oben erwähnte neigbare Rolle so verstellt werden, dass das Band selbstständig an der Schulter der großen Rollen läuft.
Um dies korrekt einzustellen muss die mittlere Schraube gelockert werden und der Bandlauf mit den äußeren Schrauben eingestellt werden. Diese Einstellung muss aber nur gemacht werden, wenn das Band sehr leicht von den Rollen springt und ist nicht wirklich eine Hexerei.
Schlussendlich muss noch Spannung aufs Sägeband gebracht werden. Dies geschieht einfach mit der Spannschraube an der linken Seite des Gerätes.


Schnittgeschwindigkeit

Die Schnittgeschwindigkeit kann, wie auch bei diversen Stand- oder Säulenbohrmaschinen üblich, durch Umlegen eines Keilriemens, eingestellt werden.
Dazu muss die Riemenabdeckung geöffnet werden.


Die langsamste Geschwindigkeit ist für gehärtete Stähle, die mittlere für normale Stähle und die schnellste Geschwindigkeit ist für Aluminium vorgesehen. Ich habe bis jetzt noch alles mit mittlerer Schnittgeschwindigkeit geschnitten.
Ebenso ist in der Riemenabdeckung die Sägebandlabmessung von 1640x13x0,6mm angegeben. Auch hier verhindert ein Sicherheitsschalter das Anlaufen der Säge.

Werkstück einspannen

Die Maschine bietet natürlich auch eine Einspannmöglichkeit für die Werkstücke, welche mittels einer Kurbel an der linken Seite, eingespannt werden können. Ebenfalls kann auch hier der Schnittwinkel eingestellt werden. An der Rückseite befindet sich dazu auch eine Skala, in die ich aber wenig Vertrauen stecke.
Darum habe ich mir an den gängigsten Winkeln ein Loch durch die Spannbacke und Grundgestell gebohrt, in dem ich bei Gehrungsschnitte die beiden miteinander verschrauben kann. Natürlich habe ich dazu ein Gewinde in den Unterteil geschnitten.
Zusätzlich bietet die Bernardo einen Anschlag, damit die gesägten Werkstücke auch immer gleich lang sind.



Sägen

Hauptschalter drücken und los geht's.
Für den nötigen Druck aufs Werkstück sorgt das relativ hohe Eigengewicht der Maschine. Der Druck auf Werkstück kann auch mittels einer verstellbaren Feder, welche sich an der Rückseite befindet, minimiert werden.
Professionelle Maschinen erzeugen den Anpressdruck mittels Hydraulik, was angesichts des geringen Preises der Bandsäge aber nicht realisierbar wäre. Die Lösung mit der Feder halte ich aber für suboptimal und verbesserungswürdig, da je nachdem wie de Säge gerade geneigt ist, die Feder mehr oder weniger gespannt ist.
Soll mehr Druck als das Eigengewicht ausgeübt werden, reicht es ein Gewicht an die Spannschraube an der linken Seite zu hängen. So erreicht man nahezu konstanten Druck.
Ist das Werkstück durchgesägt, schaltet die Bandsäge selbstständig ab. Wenn die Säge schließt wird über einen Hebel der AUS-Taster betätigt.

Weitere Einstellungen

Mittels Schrauben und Kontermuttern kann der Öffnungs- und Schließwinkel eingestellt werden. Einfach aber effektiv und habe ich noch nie verstellen müssen.

Schließwinkel












Öffnungswinkel











Fazit

Die EBS 115 bietet für den eigentlich geringen Preis sehr viel Leistung. Am besten gefallen mir der einfache aber robuste Aufbau sowie die zahlreichen Einstellmöglichkeiten. Dadurch lassen sich präzise und wiederholbare Sägeergebnisse produzieren. Natürlich hat die Maschine auch ihre Schwächen, wie zB. die Verstellung des Anpressdruckes. Ebenfalls empfinde ich es als nervig, dass viele Einstellmöglichkeiten nur mit Werkzeug verstellbar sind. Ein paar mehr Drehknöpfe währen hier nicht verkehrt gewesen.
Das sind jedoch alles Dinge, mit denen der ambitionierte Heimwerker leben, bzw. die er selbst lösen kann und daher gibt es von mir eine eindeutige Kaufempfehlung.

3 Kommentare:

  1. Die 115er ist auch mein Favorit, schön, dass man jemanden gefunden hat, der die gleiche Meinung teilt! :)
    Liebe Grüße

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  2. Toller Bericht!
    Ich habe das 230V Model und benutze es selbst kaum noch seitdem ich eine Metallkreisäge mit Kühlung habe.

    Frohes Schaffen!

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  3. Eine super Bandsäge, zwar muss die 90 Grad Einstellung mit einem Winkel überprüft und eingestellt werden aber dieses ist kein Problem. Das Sägeband selbst ist schnell eingekgt und kein Problem. Schneidfähigkeit ist sehr gut und eine super Handhaben.
    Diese Bandsäge ist für jeden Hobby Handwerker sehr zu Empfehlen.

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