Samstag, 26. März 2016

Tischplatte aus Eiche - Teil 1

Für unseren Wohnzimmertisch aus gebürsteter Eiche und Glas habe ich eine Tischplatte, ebenfalls aus Eiche, gebaut. Dieses Möbelstück ist mein Einstieg in die Massivholzverarbeitung, obwohl ich mir diesen Schritt nie antun wollte.

Fürs Nachbauen empfehle ich:
Mein Plan war eigentlich immer, mir fertige Holzplatten zu kaufen oder erst gar nicht in die Massivholzverarbeitung einzusteigen. Aber als mein Vater mir sein Holzlager zeigte und er meinte dass er es verheizen wolle, begab ich mich auf die Suche einer Hobelmaschine...
Vaters Holzlager:                                                                         Hobelmaschine:

Es wäre echt schade um diese Holz gewesen. Ursprünglich gedacht waren diese Bretter für den Bau/Reparatur des hofeigenen Schweinestalls. Die Hobelmaschine ist bestimmt schon über 30Jahre alt, stammt aus Österreich und gekauft habe ich sie sehr günstig über eine Online Plattform. Ja, alte Maschinen haben was...

Zuschnitt

Aus den sägerauhen Brettern habe ich mir mit etwas Übermaß die Latten in handliche Stücke geschnitten. Der Tisch hat die Abmessungen 90x90cm und daher habe ich die Bretter auf 95 bis 100cm ab gelängt.
Mit Führungsschiene und Tauchsäge wurde anschließend eine Bezugskante gesägt. Da es sich hierbei um einen Längsschnitt handelt, sollte auch das Sägeblatt der Säge durch ein etwas Gröberes ersetzt werden. Ich hab eines mit 24 Zähnen verwendet.














An der Tischkreissäge habe ich mir anschließend das dunkle Kernholz raus geschnitten und die Bretter auf ein für die maximale Hobelbreite entsprechendes Maß zugesägt.


Hobeln

Ich hab das vorher noch nie gemacht, darum habe ich mir vorab einige Videos dazu auf YouTube angesehen. Hexerei ist es keine und es hat auch tadellos funktioniert. Damit's richtig flutscht: Silbergleit verwenden :-)
Ich hab auch ohne gröbere Probleme in allen Richtungen gewundene und gewölbte Bretter gerade hinbekommen:

Vorher:                                                                    Nachher (untere Kante):

 Zusätzlich sollte auch die Schmalseite gerade gehobelt werden. Alternativ könnte das auch mit der Tauchsäge/Handkreissäge und Führungsschiene geschehen. Diese Kante habe ich mit R (wie Referenz) markiert.


Danach folgt das Dickenhobeln. Hier sollte die Referenzkante natürlich nicht abgehobelt werden, sondern immer die gegenüber liegende. Da in meinem Fall die Enddicke nicht entscheidend war, ich aber die maximale Enddicke auf 25mm festgelegt hatte, habe ich die Bretter auf 25,5mm zugehobelt. Das Übermaß erledigt der Bandschleifer. Nach dem Dickenhobeln sind Referenzseite und gegenüberliegende Seite absolut parallel. Die Schmalseite habe ich aber nicht Dickengehobelt, mehr dazu später. Ebenfalls sollten alle Bretter mit derselben Einstellung durch den Dickenhobel geschickt werden, damit alle Bretter danach auch gleich dick sind.
Da fallen Späne an... ich brauch unbedingt eine Absauganlage!


Hier nochmal ein Überblick:
Links: Brett mit Waldkante, in der Mitte zugeschnitten und rechts gehobelt:

Verleimen

Vor dem verleimen sollte ebenfalls drauf geachtet werden, dass die beiden Schmalseiten ebenfalls parallel zueinander und absolut gerade sind. Diesen Schritt habe ich wieder mit meiner Tischkreissäge und Parallelanschlag erledigt.














Natürlich kann nicht wild drauf los geleimt werden. Da Holz ein Werkstoff ist, welcher in sich arbeitet, sollten die Bretter immer in entgegengesetzter Maserung verleimt werden. Dh: immer ein Brett mit Wölbung nach oben, danach eines mit Wölbung nach unten usw...
Ist das erledigt und gefällt die Optik kann mit dem verleimen begonnen werden.
Ich habe mich für Flachdübel als Verbindungselemente entschieden. Ob das wirklich notwendig ist, weiß ich leider nicht, aber ich wollte auf Nummer sicher gehen.
Um zu verhindern, dass die Verleimhilfen an der Tischplatte kleben bleiben, habe ich diese mit Klebeband abgeklebt. Derartige Hilfen sind unbedingt notwendig, damit das Brett nach dem aushärten auch gerade ist, und nicht zu viel mit der Schleifmaschine abgeschliffen werden muss.













Fertig geleimt:




Weiter zum 2. Teil...




4 Kommentare:

  1. Du tust die was an..... warte mal, bis ich meinen Nussbaumtisch fertig bekomme, sofern ich diesen im Sommer anfange..... Hätte die längs verleimt, aber das ist meine Meinung! Wenn das Ding fertig ist, komme ich vorbei!!! Drohung!

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  2. sehr schön, ich mag Eiche auch sehr, gewöhne dir ruhig mal Linke und Rechte Seite an.

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    1. Für mich als kleiner Legastheniker ist das keine gute Idee :-)

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